Schriften – Part IX

Zu jedem gedruckten und geschriebenen Schriftbild gehört der nichtdruckende Raum eines Buchstabens. Im Fachterminus werden solche Binnenräume als Punzen bezeichnet, die in verschiedenen Formen, Größen und Kombinationen auftreten können. Das geläufigste Beispiel für solche Punzen sind in sich geschlossene Buchstabeninnenräume, die z. B. bei den Minuskeln “a” oder “o” auftreten. Neben geschlossenen gibt es natürlich auch offene Punzen in verschiedenen Variationen. Einige Majuskeln und Minuskeln besitzen auch gar keine Punzen, wie z. B. die Buchstaben “I” oder “t”. Der dabei entstehende nichtdruckende Außenraum wird in solchen Fällen “Fleisch” genannt. Punzen haben auch einige praktische Funktionen: so entspricht in der Regel die Punze eines “n” der Breite eines Wortzwischenraums der gleichen Schrift, was die Lesbarkeit und Ästhetik eines Textes stark beeinflusst. Auch die Typometrie der Punzen prägt maßgeblich den Grauwert und somit wiederum die Lesbarkeit einer Schrift.

Schriften – Part IX