Der Mensch ist ein soziales Wesen. Bereits die einzigartige Verbindung von Mutter und Kind nach der Geburt zeigt, dass man ohne den Kontakt zu anderen Menschen nicht lebensfähig wäre. Auch die Corona-Pandemie beweist, dass Zusammenhalt für die Gesellschaft unabdingbar ist. Nur wenn man einander mit Respekt, Fürsorge, Empathie und gegenseitiger Achtung begegnet, gelingt es, ein positives und gewinnbringendes Miteinander zu schaffen. Auch das Individuum selbst profitiert davon – durch soziale Einbindung erlernt man wichtige Fähigkeiten und Fertigkeiten und ist in der Lage, die eigene Identität zu finden.
Doch egal, in welchem Kontext Menschen aufeinandertreffen, ob in der Familie, in einer Beziehung, in der Schule, im Beruf oder in der Gesellschaft als Gesamtheit: Wo Kontakt ist, da ist auch Reibung – und manchmal sprühen die Funken. Wie man auch im Fall von Konflikten dafür sorgen, dass Menschen gemeinschaftlich handeln und sinnstiftende Lösungen im Interesse aller Beteiligten finden, erfahren die Lesenden in der aktuellen Ausgabe der "Mediation" mit dem Schwerpunktthema "Zusammenhalt". Dabei werden zahlreiche Aspekte beleuchtet, z. B. wie der Weg zur geeinten Gesellschaft aussehen könnte, warum es sinnvoll ist, wenn Bürgerräte bei Auseinandersetzungen auf lokaler Ebene als Konfliktmediatoren agieren, und welchen Beitrag Schulmediation zur nachhaltigen Lösung von Konflikten im Klassenverband leisten kann. Darüber hinaus gibt es weitere interessante Beiträge, unter anderem:
- Leipziger Impulsgespräch: "Wir brauchen mehr Kommunikation und weniger Exkommunikation" (Theologe, Bürgerrechtler und Politiker Frank Richter im Interview mit Herausgeber Prof. Dr. Gernot Barth),
- Zusammenhalt aktiv fördern: Das Bündnis "Die Vielfaltsgestalter" in Dessau-Roßlau,
- Energiewende: In den Städten beschlossen, auf dem Land gestoppt? – Erfahrungen aus der Mediationspraxis vor Ort,
- Die wissenschaftliche Kolumne: Die Suche nach dem sozialen Klebstoff,
- Einigkeit macht stark – Zusammenhalt im Projekt.
Auch über den Schwerpunkt werden spannende Impulse gegeben. So erzählt der tunesische Menschenrechtsaktivist, Pädagoge und Journalist Ahmed El Galaï im Interview, was es für ihn bedeutet, "Bürger eines Landes" zu sein und welche Ansprüche seiner Meinung nach daran geknüpft sind. Des Weiteren wird gezeigt, ob man Optimismus trainieren kann, wie es gelingt, emotional aufgeladene Konflikte mithilfe "Positiver Psychologie" zu lösen, und warum es gefährlich sein kann, wenn Menschen in einer beratenden Position eine zu enge Beziehung zu ihren Kunden aufbauen.
Die Publikation ist auch als Print-Ausgabe erhältlich.
Prof. Dr. Gernot Barth beschäftigt sich seit vielen Jahren wissenschaftlich und praktisch mit dem Thema Konflikt. Er arbeitet als Mediator, Mediationstrainer, Supervisor und Verhandlungstrainer. Schwerpunktmäßig begleitet er Verhandlungen und berät Unternehmen bei der Umsetzung von innerbetrieblichen Konfliktmanagementsystemen. Seit 2019 hält er die Professur für Konfliktmanagement und Mediation an der Steinbeis-Hochschule, Fakultät Business & Economics. Er engagiert sich ehrenamtlich u. a. als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Mediation e. V. und als Geschäftsführender Vizepräsident des Deutschen Forums für Mediation e. V. Er leitet die Akademie für Mediation, Soziales und Recht, das Steinbeis-Beratungszentrum Wirtschaftsmediation sowie die IKOME Dr. Barth GmbH & Co. KG. und ist Herausgeber des Fachmagazins ''Die Mediation''. // Stand: 07/2020