Viele Wege führen nach Rom – und viele auch zur Lösung eines Konflikts. In einer Mediation ist es wichtig, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren und den Fokus auf die Gegenwart und – vor allem – die Zukunft zu richten. Der Blick in die Vergangenheit führt häufig nur dazu, dass Fragen wie "Wer hat recht?" und "Wer hat schuld?" emotional diskutiert werden, ohne zu einer Lösung beizutragen. Eine systemische Herangehensweise ist in diesem Zusammenhang von großem Vorteil, denn sie stellt die Frage "Was ist jetzt bzw. zukünftig nützlich für die Streitparteien?" in den Mittelpunkt.
Diese Ausgabe der Fachzeitschrift "Die Mediation" widmet sich deshalb dem Schwerpunkt "Systemisch denken" und wirft einen perspektivenreichen Blick auf die Thematik, unter anderem, welchen praktischen Nutzen systemisches Denken im Beratungsalltag hat, warum Fußball als Spiegel der Gesellschaft verstanden werden kann und was man von Familienaufstellungen lernen kann, um Konflikte mithilfe einer systemischen Herangehensweise zu lösen. Darüber hinaus erwarten die Lesenden weitere aufschlussreiche Beiträge, unter anderem:
- Fünf hilfreiche systemische Gebote zur Konfliktbearbeitung,
- Der lösungsfokussierte Ansatz in der Mediation: Sich von Lösungen finden lassen,
- Geschlecht und Geschlechtlichkeit in systemischen Aufstellungen,
- Systemisches Denken in der transkulturellen Konfliktlösung,
- Mediation, systemisch betrachtet: Der Paternoster der Konfliktlösung.
Neben dem Schwerpunkt gibt es noch weitere spannende Themen und Impulse. So rückt Bundesminister Dr. Gerd Müller in seiner Kolumne "Vergewaltigung als Kriegswaffe: Frauen stärken, das Schweigen beenden" ein wichtiges Anliegen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit ins Blickfeld und Katja Kipping, Ko-Vorsitzende der Partei DIE LINKE, propagiert: "Zeitwohlstand für alle ist möglich!"
Rechtsanwalt und Mediator Reiner Ponschab erklärt im Interview, welche Rolle Lust und Vernunft beim Streiten spielen, und was nötig ist, um die Bekanntheit von Mediation zu steigern. Des Weiteren erfahren die Lesenden, welche Bedeutung Männern im Diversity-Management zukommt und welche Rolle Licht und Dunkelheit für die Liebe spielen.
PD Dr. Gernot Barth ist Leiter des Instituts für Kommunikation und Mediation IKOME®, des Steinbeis-Beratungszentrums Wirtschaftsmediation sowie des Steinbeis-Transfer-Instituts Akademie für Soziales und Recht. Sein heutiger Arbeitsschwerpunkt ist die Mediation, insbesondere im inner- und zwischenbetrieblichen Bereich.
RA Bernhard Böhm (MM) ist ebenfalls Leiter des Steinbeis-Beratungszentrums Wirtschaftsmediation sowie der staatlich anerkannte Gütestelle der Steinbeis Beratungszentren GmbH im Steinbeis-Verbund. Außerdem ist er mitverantwortlich für diverse nationale und europäische Mediationsprojekte zur grenzüberschreitenden Mediation.
// Stand: 12/2018