Druckarten – Part I

Im europäischen Raum gilt die Erfindung des Buchdrucks mittels beweglicher Lettern durch Johannes Gutenberg im 15. Jahrhundert als einschneidendes Ereignis. Man bediente sich dabei einer Technik, die heute als Hochdruck bekannt ist und bis vor wenigen Jahrzehnten das Druckverfahren für die Herstellung von Büchern dominierte.
Beim Hochdruck sind die druckenden Teile im Vergleich zu ihrer direkten Umgebung erhöht. Im Umkehrschluss folgt daraus, dass die nicht druckenden Teile auf dem Druckträger vertieft liegen; beim Einfärben werden somit nur die erhöhten Bereiche, die schlussendlich das Druckbild ergeben, mit Farbe bedeckt. Da es sich beim Hochdruck zusätzlich um ein direktes Druckverfahren handelt, muss das Druckbild auf der Druckform spiegelverkehrt sein.
Variantenreiche Ergebnisse resultieren aus den verschiedenen Materialien und Beschaffenheiten der jeweiligen Druckformen. Harte Hochdruckformen aus Holz, Metall, Kupfer, Eisen, Stahl o. ä. unterscheiden sich z. B. in ihrer Widerstandskraft von elastischen Hochdruckformen aus Linoleum, Weich- und Hartgummi.
Heutzutage hat der Hochdruck seine Monopolstellung im Buchdruck jedoch eingebüßt: Die kostenintensive Herstellung von Druckformen begünstigte das Ausweichen auf den Offset- oder Digitaldruck, die demnächst auch thematisiert werden.

Druckarten – Part I